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Chronik des Vereins

Der Verein wurde als "Oberwölzer Sänger Verein" am 28. August 1861 gegründet.

"Den Männergesang zu heben und das gesellige Vergnügen zu fördern", wurde als Vereinszweck angeführt. Das sollte "durch Gesangsübungen und durch zeitweilig abzuhaltende öffentliche Produktionen" möglich werden.

Der damalige Wahlspruch: "Deutsch und treu, froh und frei" (wird heute wegen des Wortes "Deutsch" und der damit verbundenen Sorge mit dem Nationalsozialismus in Verbindung gebracht zu werden nicht mehr verwendet!)

Unser Chor ist Gründungsmitglied des Steirischen Sängerbundes.

Da einige Sänger aus dem Krieg nicht wieder heimkehrten, wurden im Jahr 1951, aus der Not heraus und um wieder singfähig zu werden, Frauen aufgenommen. Der Vereinsname wurde daher in "Gesangverein Oberwölz" umbenannt.

Dank unseres Chorleiters Franz Valencak, der den Chor seit mehr als 30 Jahren erfolgreich leitet, können wir als einer der wenigen Chöre in der Steiermark, sowohl als "Gemischter Chor" als auch als "Männerchor" auftreten, wobei es diese Zusammensetzung in der Chorlandschaft Österreichs ganz selten gibt. Sein Spürsinn für das vom Chor Leistbare und seine gute Arbeit ergeben Ausgewogenheit und ein umfangreiches Repertoire. Die 36 Frauen und 22 Männer sind reine Amateure mit 24 Proben pro Jahr im Gemischten Chor und 45 im Männerchor.

Vereinsaktivitäten, die bereits Tradition haben, sind: Die "Faschingsliedertafel", im Frühjahr der "Tag des Liedes" und das "Muttertagswunschkonzert". Vor der Probenpause im Sommer kommt noch das "Singen am Bauernhof". Im Herbst beginnt unser Veranstaltungsreigen mit dem "Singen für unterstützende Mitglieder" und endet im Kalenderjahr mit dem "Oberwölzer Advent". Dazu kommen Besuche bei Veranstaltungen befreundeter Chöre, die Teilnahme an Festveranstaltungen und das Singen von Heiligen Messen bei kirchlichen Anlässen. Eine weitere Besonderheit ist, dass der Männerchor seit 1954 den Christbaum am Oberwölzer Hauptplatz aufstellt. Tradition wird bei uns hochgehalten, dem Modernen zeigen wir uns aufgeschlossen.

Über einen großen Sohn unserer Heimatstadt

Am 18. Jänner 1855 wurde Karl Fürnschuß in Oberwölz als Sohn eines ehrbaren Buchbindermeisters und Musikers der fast alle Instrumente spielen konnte geboren. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und verbrachte seine Jugend im Heimatort, wo er schon im 7. Lebensjahre im Kirchenchor ein Altsolo sang. 1881trat er in die Reihen des Grazer Männergesangvereines ein. Das Jahr brachte ihm auch eine Anstellung an der Staatsgewerbeschule in Graz, an der er als Lehrer der deutschen Sprache, Stenographie und Kalligraphie, durch 34 Jahre wirkte und den Professorentitel erhielt.

Die Sängerwelt verdankt ihm viele Männerchorschöpfungen, die meisten im steirischen Volkston, eine Anzahl gern gesungener Lieder mit Klavierbegleitung und die Musik zum Volksstück "Pater Jakob" von Karl Morre.

Als Schriftsteller wurde Fürnschuß am bekanntesten durch seine humoristischen Vorträge, u.a. "Marchese Gonzalani", in deutsch-italienischer Mundart, die mehrere Auflagen erlebten. Außerdem stammen viele Liedertexte von ihm. "Das rote Nagerl" erhielt den ersten Preis bei einem steirisch-volkstümlichen Wettbewerb.

Der Chronist schreibt, dass Prof. Fürnschuß den Männergesangverein Oberwölz als Chormeister oftmalig dirigiert hat, so auch beim Sängertreffen im Jahr 1913 in Graz und am 12. August 1922 in Salzburg und dadurch war der Verein jedes Mal Gegenstand allseitiger Begeisterung.

Vorstand Stv. Heinrich Lederer beantragte in der Generalversammlung vom 18. Mai 1899, Fürnschuß zum Ehrenchormeister zu ernennen.

Prof. Fürnschuß kam in den Sommermonaten alljährlich nach Oberwölz und fühlte sich hier wohl. Von seinem Verwandten – dem langjährigen Obmann des Gesangvereines Oberwölz - Herrn Fritz Wieser, wurde er zu Tisch geladen.

Am 8. Dezember 1931 verstarb Karl Fürnschuß im Alter von 75 Jahren in Graz.

Lieder des Komponisten Fürnschuß:

  • Im Dornbusch blüht ein Röslein
  • Wenn der Frühling auf die Berge steigt
  • s'Wölzathol
  • Waunn i holt fruah aufsteh
  • Jo die Wölza ham's guat
  • Pfiat di Gott mei liabs Diandl
  • Und heut is ma alles oans
  • Tiaf in Grob'n
  • Mir war's jo viel liaba
  • I brauch jo koa Bleamerl
  • Mein Steirerland, mein Heimatland

(Die Aufzählung ist wahrscheinlich unvollständig!)

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